Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Kind zu gebären. Besprechen Sie Ihre persönlichen Vorstellungen mit Ihrem Arzt und/oder Ihrer Hebamme und lassen Sie sich über die verschiedenen Methoden beraten. Fixieren Sie sich aber nicht zu stark auf Ihre Vorstellungen. Der Geburtsverlauf ist meistens unvorhersehbar und erfordert deshalb eine gewisse Flexibilität.
Abgestimmt auf Ihre individuelle Situation, entscheiden Sie und Ihr Arzt gemeinsam, wie Ihr Kind zur Welt kommen soll. Der Arzt informiert Sie detailliert über die Vor- und Nachteile einer natürlichen Geburt und eines Kaiserschnitts. Während der Geburt werden Sie von einem kompetenten Team aus Hebammen und Fachärzten tatkräftig unterstützt. Bis zur Ankunft von Ihrem persönlichen Gynäkologen werden Sie von einer Hebamme betreut.
Die natürliche Geburt
Ist die Schwangerschaft komplikationslos verlaufen und besteht keine Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt, kommt das Kind in der Regel durch eine natürliche, vaginale Geburt auf die Welt.
Die Wassergeburt
Ein warmes Vollbad kann zur Entspannung während der Wehen dienen, es kann sich aber auch für die eigentliche Geburt eignen, wenn sich die Gebärende dies wünscht. Fühlt sich die Mutter unwohl oder ist die Sicherheit des Kindes gefährdet, kann die Geburt jederzeit ausserhalb der Geburtswanne fortgesetzt werden.
Die Geburtswanne ist grösser als eine normale Badewanne und bietet verschiedene Halte- und Stützmöglichkeiten für Hände und Füsse. Der Ein- und Ausstieg muss möglichst einfach sein. Die Wanne wird bis ca. Nabelhöhe mit 34° bis 36° Grad Celsius warmem Wasser (ohne Badezusätze) gefüllt.
Prinzipiell können sowohl die Eröffnungsphase als auch die Austreibungsphase im Wasser stattfinden. Das Kind wird nach der Geburt aus dem Wasser gehoben und der Mutter auf den Bauch gelegt. Auch das erste Anlegen an die Brust kann im Wasser geschehen.
Der Kaiserschnitt
In der Schweiz werden rund 30 % der Kinder per Kaiserschnitt (Sectio) geboren – Tendenz steigend. Dabei wird zwischen dem primären (geplanten) und dem sekundären (ungeplanten) Kaiserschnitt unterschieden.
Ablauf Kaiserschnitt
Der Kaiserschnitt wird im Normalfall in Regionalanästhesie durchgeführt. Sie können also die Geburt Ihres Kindes bei vollem Bewusstsein miterleben. Die eigentliche Geburt dauert beim Kaiserschnitt nur fünf bis zehn Minuten, weitere 20 bis 30 Minuten benötigt der Arzt, um den Bauchschnitt zu nähen.
Selbstverständlich kann Ihr Partner während des Kaiserschnitts bei Ihnen sein. Je nach Wunsch kann er Sie anschliessend in die Überwachungsstation begleiten oder bei der Erstversorgung des Babys mithelfen.
Geplanter Kaiserschnitt
Wenn Ihr Arzt schon vor der Geburt feststellt, dass eine vaginale Entbindung zu riskant oder unmöglich ist, oder wenn Sie sich aus persönlichen Gründen für einen Kaiserschnitt entscheiden, spricht man von einem geplanten Kaiserschnitt. In diesem Fall wird der Kaiserschnitt ungefähr in der 38. Schwangerschaftswoche durchgeführt, um zu verhindern, dass die Wehen einsetzen oder die Fruchtblase platzt.
Ungeplanter Kaiserschnitt
Wenn sich bei der Geburt Schwierigkeiten einstellen, die die Gesundheit von Mutter und/oder Kind gefährden, muss unter Umständen ein Notfall-Kaiserschnitt durchgeführt werden.
Mögliche medizinische Indikationen für einen geplanten Kaiserschnitt sind:
- Kopf-Becken-Missverhältnis
- Steiss- oder Schräglage des Kindes
- Geburtsweg wird durch die Plazenta versperrt
- Ablösung der Plazenta von der Gebärmutterwand
- Drohende Frühgeburt, wenn das Kind zu schwach ist für eine natürliche Geburt
- Fehlbildungen des Kindes (z.B. offener Rücken, Spina bifida)
Normalerweise treten Sie einige Stunden vor dem Kaiserschnitt ins Spital ein. Denken Sie daran, dass Sie die Operation mit nüchternem Magen antreten müssen. Eine Hebamme untersucht Sie, informiert Sie über den Operationsverlauf und begleitet Sie dann in den Operationstrakt, wo das Anästhesieteam die Überwachung von Herztätigkeit und Kreislauf vorbereitet. Zusammen mit dem OP-Team, Ihrem Gynäkologen, der Hebamme und einem Kinderarzt übernimmt das Anästhesieteam Ihre Betreuung während des Kaiserschnitts.